Soziales Lernen, ein Schwerpunkt in unserer Schule

Besonderen Wert legen wir an unserer Schule, dem BRG/BORG Wolfsberg, auf ein gutes, Menschen und Arbeit förderndes Klassenklima. Nur wer sich am Arbeitsplatz wohl fühlt, kann auch gute Leistungen erbringen. Schule wird so auch zum wichtigen Ort für soziales Lernen, das in einem eigenen Gegenstand gefördert wird, aber eigentlich in allen Unterrichtsfächern ein durchgängiges pädagogisches Prinzip darstellt. Unsere Schülerinnen und Schüler sollen dabei in ihrer Sozialkompetenz gefördert werden, lernen, gewaltfrei mit Konflikten umzugehen, sowie Toleranz und Wertschätzung anderen gegenüber als wesentliche Elemente zwischenmenschlicher Begegnung erkennen. Dazu setzen wir besonders im ersten Semester einige besondere Schwerpunkte.
Als Auftakt diente Anfang Dezember ein Gemeinschaftstag in Gurk, der ganz im Zeichen der Thematik „Klassengemeinschaft“ stand. Bernadette Wurmitzer, Lebensberaterin, Pädagogin und Leiterin von Orientierungstagen hatte dazu ein umfangreiches Programm mit den Kindern vorbereitet. In verschiedenen Spielen und Gesprächsrunden erlebten die Schülerinnen und Schüler ganzheitlich, wie wichtig Respekt, Vertrauen und Wertschätzung für eine funktionierende Klassengemeinschaft sind. Emotionaler Höhepunkt war eine meditative Einheit in der stimmungsvollen Krypta des Gurker Domes, die der Festigung des Zusammengehörigkeitsgefühles diente. Mit Wünschen, die sich die Kinder gegenseitig aussprachen, wurde die Verbundenheit gestärkt. Danach wurde im so genannten „Schweben“ deutlich, welch positive Gefühle Vertrauen in einer Klasse hervorrufen kann. Dabei wurde jeweils ein Kind von den Klassenkameradinnen und Klassenkameraden aufgehoben und sanft gewiegt. In der darauf folgenden Schlussrunde, in der alle Schülerinnen und Schüler zu Wort kamen, wurde offensichtlich, dass der Projekttag viel zu einem vertieften Klassenzusammenhalt beitragen konnte.
Aufbauend auf dem Gemeinschaftstag wird in den kommenden Wochen im Fach „Soziales Lernen“ die Thematik auf verschiedene Weise vertieft. Rollenspiele, Gesprächsrunden, meditative Elemente und Kommunikationsübungen sollen dabei wertvolle Impulse geben.
In einem weiteren Schwerpunkt werden Mitarbeiterinnen von “Delfi Wolfsberg“, einem Kinder- und Jugendschutzzentrum, präventiv mit den Schülerinnen, Schülern, Lehrerinnen, Lehrern und Eltern arbeiten. Ihre Erfahrungen in den Bereichen Konfliktlösungsstrategien, Vermittlung sozialer Kompetenzen und Stärkung des Selbstvertrauens soll dabei wichtige Anregungen vermitteln.
Als weiterer Impuls wird im Feber eine Mediationsexpertin des Landesschulrates für Kärnten in mehreren Unterrichtseinheiten mit der Klasse arbeiten.
Z iel all dieser Bemühungen ist es, in der Klasse ein Klima des gegenseitigen Vertrauens aufzubauen, in dem sich alle Schulpartner optimal gefördert und wohl fühlen. Gerade die „neue Mittelschule“ bemüht sich ja verstärkt um die Vermittlung sozialer Kompetenzen. Die oben beschriebene Schwerpunktsetzung, die sich über einen langen Zeitraum zieht, soll dazu wesentlich beitragen und die Entwicklung des sozialen Reifens begleiten. In diesem Sinne geht es auch nicht um punktuelle Einheiten sondern einen fortschreitenden zusammenhängenden Prozess, der mit seinem begleitenden Charakter die soziale Kompetenz aller Schulpartnerinnen und Schulpartner fördern soll .